Was ist im Bezirksausschuss Allach-Untermenzing los?

Im September sind mehrere Artikel erschienen: In der tz „Nächster Aufreger um geplante Flüchtlings-Unterkunft in Münchens Westen: Allacher BA fühlt sich „verladen““ am 15.9., im Wochenanzeiger „So nicht!“ am 17.9. und in der Süddeutschen „Dann steinigen uns die Leute hier“ am 23.9. Wir haben uns gefragt, was da los ist: Hat wirklich der gesamte Bezirksausschuss, der die Unterkunft für Geflüchtete in der Servetstraße immer unterstützt hatte, eine komplette Kehrtwende gemacht und ist jetzt dagegen?

Nach einigen Gesprächen und kritischem Gegenlesen kommen wir zu dem Schluss: Eher nicht. Wir gehen weiter davon aus, dass der Bezirksausschuss hinter dem Projekt steht.

Ja, es wurde vehement geschimpft, aber das war nicht gegen die Unterkunft an sich gerichtet, sondern gegen die Kommunikation der städtischen Stellen (was ein Dauerthema in allen Bezirksausschüssen ist) und die Architektur und Größe.

Die Presse hat dann das getan, was die Presse nun mal tut: Sie hat aus der Kombination von Geschimpfe und dem Thema aufregende Artikel gemacht. Und schon ist der Eindruck des komplett gekippten Bezirksauschusses in die Welt gesetzt.

Man könnte auch sagen: Aus Ärger über schlechte Kommunikation hat der Bezirksausschuss schlecht kommuniziert.

Das wäre besser nicht so gelaufen, aber es ändert für uns nichts. Denn wir orientieren uns an den Tatsachen, und die bleiben:

  • Auf diesem Planeten sind etwa 117 Millionen Menschen auf der Flucht (Quelle: UNHCR)
  • Deutschland hat 2,6 Millionen aufgenommen und leistet damit einen ganz ordentlichen Beitrag (nach Iran, Türkei, Kolumbien)
  • Die Geflüchteten werden auf die Kommunen verteilt.
  • In Allach-Untermenzing gibt es derzeit keine Unterkunft für Geflüchtete. Es gibt vier Unterkünfte für Wohnungslose. (Quelle: Sozialreferat)
  • Deswegen wird eine Unterkunft gebaut.
  • Es ist schade um die Grünfläche.
  • Das gilt nicht nur für die Fläche unter der Unterkunft, sondern auch für die unter allen anderen Häusern.
  • Auch in 10 Jahren wird es weiter Bedarf für Wohnraum geben. Im besten Fall reichen dann die Wohnungen aus und die Unterkunft kann zurückgebaut werden. Andernfalls wird die Unterkunft weiter gebraucht.

Und uns geht es darum, dass die Leute, die nächstes Jahr in der Servetstraße einziehen, hier einen guten Start haben.